Mama, bitte lern deutsch – Tahsim Durgun

|Rezensionsexemplar

Titel: Mama, bitte lern deutsch
AutorIn: Tahsim Durgun
Verlag: Droemer Knaur Verlag
Erscheinungsdatum: 03.03.2025
Seitenzahl: 208

✨Klappentext:

Noch bevor Tahsim Durgun die Grundschule abschließt, muss er für seine Mutter die Abschiebebescheide entziffern, begleitet sie als Dolmetscher zu intimen Arztbesuchen und verliest Aldi-Kataloge am Fliesentisch. So wie Tahsim geht es vielen jungen Menschen mit Migrationsgeschichte, die früh Verantwortung für ihre Eltern übernehmen und gleichzeitig einen Platz finden müssen in einem oft feindseligen Land. 

Schreiben sie die besten Noten, bekommen sie trotzdem nur eine Hauptschulempfehlung. Fahren ihre Mitschüler*innen in den Urlaub nach Thailand, dürfen sie Deutschland nicht verlassen, weil sie kein gültiges Reisedokument besitzen. Hilflosigkeit, Angst und Überforderung sind ihre stetigen Begleiter, Einfallsreichtum und Empathie ihr Handwerkszeug.

✨Rezension:

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

✨𝑹𝒆𝒛𝒆𝒏𝒔𝒊𝒐𝒏

💬 Mama, bitte lern deutsch ist ein Buch, das mich begeistert hat – aber eine Rezension dazu zu schreiben, ist nicht ganz einfach. Warum? Weil es zweifellos polarisiert. Es kombiniert Witz und Humor mit einem gesellschaftskritischen Aspekt, was die Frage aufwirft: Kann ich als jemand ohne Migrationserfahrung das überhaupt bewerten, wenn es vielleicht viele autobiografische Züge trägt?

💬 Einige Szenen sind sicher zugespitzt und literarisch ausgeschmückt. Doch meine Motivation war nicht, Deutschland politisch oder gesellschaftskritisch zu analysieren – ich wollte einfach die Geschichte eines jungen Autors kennenlernen, der eine ganz andere Perspektive hat als ich.

💬 Der satirische Ton hat mich nicht überrascht – im Gegenteil, ich habe genau das erwartet und wurde beim Schreibstil nicht enttäuscht. Locker, leicht und voller Humor! Was mich jedoch ins Grübeln gebracht hat, war die Erklärung, weshalb seine Mutter kein Deutsch spricht. Es fällt mir schwer, das nachzuvollziehen, aber ein Urteil will ich mir darüber nicht anmaßen. Ich frage mich nur: Würde ich in einem fremden Land leben, dann wäre es für mich selbstverständlich, die Sprache zu lernen – doch vielleicht denke ich das nur, weil ich nicht in dieser Situation bin?

💫𝑭𝒂𝒛𝒊𝒕
Ja, das Buch nutzt Klischees, aber es ist keine Biografie – und wie viel Wahrheit in jeder Szene steckt, weiß wohl nur der Autor selbst. Ich habe es gelesen, um unterhalten zu werden – und das hat es definitiv geschafft! Besonders im Buddyread konnte ich mich intensiv darüber austauschen, was das Leseerlebnis noch bereichert hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! 📚❤️

Herzlichen Dank an Netgalley für mein Rezensionsexemplar 📚❤️

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